Im Jahr 2015 lag die Maturitätsquote in der Schweiz bei knapp 40% und damit deutlich tiefer als in der EU. Brauchen wir mehr Maturandinnen und Maturanden? Führt nur die Matura zum Erfolg? Sind Berufslehren minderwertig? In welche Richtung soll die Entwicklung in der Schweiz gehen?
In den meisten europäischen Länder ist die Maturitätsquote deutlich höher als in der Schweiz. Im Jahr 2011 hat sich die Situation wie folgt präsentiert (Quelle: OECD):
Die Schweiz lag 2011 mit 30% vor Österreich fast am Schluss der Rangliste. 2015 lag die Maturitätsquote zwar um 10% höher, am Gesamtbild hat sich aber bis heute nichts verändert. Die Stimmen sind in der Mehrzahl, die eine Steigerung der Maturitätsquote in der Schweiz fordern. Ein Blick in’s Ausland ist ernüchternd. Ein abgeschlossenes Studium bringt zwar Prestige, aber keine echten Vorteile auf dem Arbeitsmarkt. In Italien beispielsweise betrug die Arbeitslosenquote im Jahr 2014 bei den 15-24 Jährigen 42%. Bei einem guten Teil dieser Arbeitslosen handelt es sich um Akademiker (Quelle: Eurostat). Es stellt sich die Frage, ob sich die Schweiz mit einer gesteigerten Maturitätsquote nicht dieselben Probleme einhandelt wie viele andere europäische Länder, nämlich eine hohe Jugendarbeitslosigkeit.
Das duale Bildungssystem sieht vor, dass Jugendliche eine Grundausbildung in einem Lehrbetrieb erhalten und parallel dazu eine Berufsschule besuchen. Dieses Modell stellt ein hohes Niveau in der Berufsbildung sicher. Dieses hohe Niveau wiederum versetzt LehrabgängerInnen in die Lage, nach ihrem Lehrabschluss eine Berufsmatur zu erlangen. Die Ausbildungslandschaft ist durchlässig und ermöglicht jederzeit eine berufliche Neuorientierung in Richtung einer akademischen Laufbahn. Wer eine akademische Laufbahne anstrebt kann dies auch auf Basis einer Berufslehre tun.
Das duale Bildungssystem stellt auch sicher, dass sich die berufliche Praxis und die Theorie optimal ergänzen. Es verhindert, dass Lehrabgängerinnen entweder nicht in der Lage sind, ihre theoretischen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden oder dass Lehrabgängerinnen zwar die Dinge tun können, aber keinen theoretischen Hintergrund zu ihrer Praxis haben. In einem dualen System lernen Menschen lernen und werden so fit für weiter Karriereschritte.
Wir von der WBA verstehen uns als Sprungbrett für die Karriere unserer Studierenden. Unser Weiterbildungsangebot ergänzt die während der Berufslehre angeeigneten Kompetenzen, verhilft zu höheren Qualifikationen und ermöglicht bei Bedarf einen erleichterten Einstieg in eine akademische Laufbahn. Aus unserer Sicht besteht kein Bedarf nach einer höheren Maturitätsquote. Unser System funktioniert und wir sind bestrebt, unseren Teil dazu beizutragen.
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